Transkript anzeigen Abspielen Pausieren

LWL on Tour 2025 Positive Resonanz am Stand des LWL-RPA

Auch in diesem Jahr war das LWL-RPA wieder aktiv, um neue Auszubildende anzuwerben.

Mit leuchtenden Augen berichtete die Juniorprüferin Julia Finke einer Gruppe Auszubildender über ihre Arbeit im LWL-RPA. Ihre begeisternde Art beeindruckte die angehenden Kolleginnen und Kollegen sichtlich und führt zu vielen Rückfragen.

Zusammen mit Matthias Warnecke, Referatsleiter im LWL-RPA, war Julia Finke im Januar im Plenarsaal des Landeshauses mit Vertreterinnen und Vertretern weiterer Abteilungen des LWL engagiert im Einsatz. Auch in diesem Jahr bot sich bei "LWL on Tour" für die aktuellen Auszubildenden die Gelegenheit, sich über die vielseitige und interessante Arbeit in den unterschiedlichen Bereichen der Kernverwaltung zu informieren. Im Plenarsaal des LWL standen dafür an vier Ständen Kolleginnen und Kollegen bereit, um in kurzen Slots ihr jeweiliges Tätigkeitsfeld vorzustellen.

Das LWL-RPA nutzt seit Langem diese Möglichkeit, um auf sich und die nutzenstiftende Arbeit im LWL-RPA aufmerksam zu machen. Mit Erfolg - bislang meldeten sich in jedem Jahr junge Menschen, um einen Ausbildungsabschnitt im LWL-RPA zu verbringen. Dafür stehen ihnen dort etliche engagierte Kolleginnen und Kollegen zur Verfügung, die sich mit viel Engagement für die Auszubildenden einsetzen. Und einige der ehemaligen "Azubis" sind mittlerweile sogar fester Bestandteil des Prüfteams im LWL-RPA - besser kann es eigentlich kaum laufen!

Neustart: Spitze des IDR-Verwaltungsrats zur Übergabe des Amtes in Münster

Peter Huber und Alexander Lau zu Besuch im LWL-RPA

Intensiver Austausch

Am 20./21.01.2025 besprachen Peter Huber und Alexander Lau ihre neuen Aufgaben bei der Leitung des IDR-Verwaltungsrats mit dem bisherigen Verwaltungsratsvorsitzenden Thomas Streffing. Zum Hintergrund: Peter Huber war vom IDR-Verwaltungsrat bei seiner Sitzung am 20.11.2024 in Hannover zum neuen IDR-Verwaltungsratsvorsitzenden gewählt worden; Alexander Lau wurde sein Stellvertreter. An der Besprechung nahm auch der neue IDR-Vorstandsvorsitzende Matthias Warnecke teil. Er nutzte die Gelegenheit, Eckpunkte der zukünftigen IDR-Strategie mit den Anwesenden zu erörtern. Warnecke: „Die konkrete Ausgestaltung erfolgt natürlich wie bisher in vertrauensvoller Zusammenarbeit mit dem Vorstand, dem Verwaltungsrat und der Geschäftsstelle. Und selbstverständlich werden auch die Mitglieder auf dem nächsten Rechnungsprüfertag eingebunden.“

Wintergespräch 2025 New Work in der Rechnungsprüfung

Expertinnen und Experten treffen sich zum Wintergespräch 2025 im LWL-RPA

LWL-Wintergespräch 2025: New Work in der Rechnungsprüfung

Der Begriff „New Work“ ist in aller Munde. Aber verstehen auch alle dasselbe darunter? Und gibt es Besonderheiten, die es so nur in der Rechnungsprüfung gibt?
Diese Fragen sollten beim LWL-Wintergespräch am 13./14.01.2025 in Münster vertieft erörtert werden. Eingeladen waren Expertinnen und Experten, die zu bestimmten Teilaspekten der „New Work“ einen Input gaben und ihre Sicht in die Diskussion einbrachten.
Thomas Streffing, Leiter des LWL-Rechnungsprüfungsamtes, begrüßte die Teilnehmenden mit dem Hinweis, dass sich kein Arbeitgeber der Diskussion um „New Work“ entziehen könne. Dies gelte selbstverständlich auch für die Rechnungsprüfung. Deshalb freue er sich, mit den anwesenden Expertinnen und Experten die Thematik diskutieren zu können und zu erfahren, wie andere Rechnungsprüfungsämter hiermit umgehen.

Daniel Tombrock, Seniorprüfer im Rechnungsprüfungsamt des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, gab zunächst einen aktuellen Überblick zum Thema. Er wies auf die Entstehung und die Bedeutung des Begriffs nach Frithjof Bergmann hin: „Das Ziel der Neuen Arbeit besteht nicht darin, die Menschen von der Arbeit zu befreien, sondern die Arbeit so zu transformieren, damit sie freie, selbstbestimmte, menschliche Wesen hervorbringt.“ Weiter erläuterte er die Grundprinzipien von New Work: örtliche und zeitliche Flexibilisierung der Arbeit, Veränderung der Organisation zu agil und projektbasiert, Enthierarchisierung, Partizipation und Selbstorganisation sowie sinnstiftend und wertebasiert. Positive Aspekte seien erhöhte Motivation und Mitarbeiterbindung, Kreativitätsförderung durch neue Freiräume sowie eine verbesserte Work-Life-Balance. Herausforderungen würden darin bestehen, dass Grenzen zwischen Beruf und Privatleben verschwimmen könnten, ein erhöhter Koordinationsaufwand bei virtuellen Teams gegeben sei, das Erfordernis neuer Kompetenzen wie digitale Skills bestünde und neue Büroformen wie Desk Sharing zu bewältigen seien. Weiter ging er auf agile Arbeitsmethoden und digitale Tools ebenso ein wie auf Potenziale.

Sylvia Hofmann, Leiterin des Rechnungsprüfungsamts der Landeshauptstadt Potsdam, beschäftigte sich in ihrem Impuls mit dem wichtigen Aspekt der „Identifikation mit dem Rechnungsprüfungsamt“. Sie schilderte, dass sich ihr RPA mit 15 Mitarbeitenden im Jahr 2023 einem Stresstest unterzogen habe. Man sei nämlich von Einzel- bzw. Zweipersonenbüros in ein Großraumbüro umgezogen. Sie zeigte die Herausforderungen hinsichtlich Arbeitsorganisation, Ergonomie und Gesundheit, Wertewelten und Kommunikation auf. Wichtig sei es gewesen, das Team mitzunehmen. Es habe Vorteile, aber auch Nachteile gegeben. Für letztere habe man Lösungen gefunden. Großraumbüros bergen Konfliktpotential, da unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen räumlich eng zusammenarbeiten müssten. Insbesondere für konzentrierte Arbeitstätigkeiten helfe es z. B., Rückzugsräume anzubieten. Abschließend ging sie auch auf Führung im Großraumbüro ein und wies darauf hin, dass u. a. Einfühlungsvermögen erforderlich sei und ein laufender Austausch angeboten werden müsse, um den Arbeitsalltag optimal zu organisieren.

Niels Werner, Leiter der Grundsatzabteilung im Revisionsamt der Stadt Frankfurt am Main, beleuchtete in seinem Impulsreferat die technischen Rahmenbedingungen von New Work. Ohne Technik gebe es keine effiziente und moderne Rechnungsprüfung. Technologie sei der Schlüssel zur Bewältigung zukünftiger Herausforderungen. Er sieht Digitalisierung als notwendige Basis für die Weiterentwicklung der öffentlichen Rechnungsprüfung. Rechnungsprüfung 4.0 sei gekennzeichnet durch Homeoffice und Desk Sharing. Jedes Rechnungsprüfungsamt müsse über ein „Digital Mindset“ und ein „Digital Skillset“ verfügen. Säulen von New Work in der Rechnungsprüfung seien Flexibilität (Mobile Prüfungen/Verzahnung beruflicher und privater Belange), Verantwortung (Selbstorganisation von Prüfteams/autonome Prüfungen) und Technologie (Nutzung der angebotenen Software/Digitalisierung der Prüfverfahren/Einsatz von Datenanalyse-Tools). Zukünftige Entwicklungen bestünden im Einsatz von KI zur Mustererkennung sowie in der Nutzung von Blockchains zur Verifizierung von Transaktionen.

Christine Kaiser, Leiterin des Beratungs- und Prüfungsamtes der Stadt Hilden, ist der Ansicht, dass New Work durch eine Erhöhung der Lebenszufriedenheit, die Reduktion von Stress und die Stärkung der physischen und psychischen Gesundheit das Potential hat, das Leben „schöner“ zu machen. Dennoch erscheine es wichtig, die Herausforderungen und Grenzen von New Work zu erkennen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die positiven Aspekte nachhaltig zu sichern. Die Verwaltung bei diesen Transformationsprozessen zu beraten und zu unterstützen, sei eine besonders anspruchsvolle, aber zugleich auch besonders wirksame Aufgabe der örtlichen Rechnungsprüfungen. Auch diese seien gefordert, die Chancen von New Work zu erkennen und sich zu verändern.

Matthias Warnecke, Referatsleiter im LWL-Rechnungsprüfungsamt, schilderte seine persönliche Sichtweise auf die Situation im LWL-RPA. Diese sei dadurch gekennzeichnet, dass in der Regel 6 Personen jeden Tag im Büro seien, 27 Personen jedoch 2-3 Tage im Homeoffice. Die Kommunikation habe sich geändert: mehr Mails, mehr Telefonate, mehr Videokonferenzen. Die Planung von Austauschformaten müsse hierauf angepasst werden: verbindliche Präsenztreffen, hybride Arbeitskreise, gemeinsame Pausen. Er gewährte auch einen Einblick in seine Gefühlswelt und zeigte die Spannbreite zwischen „Was macht der eigentlich im Homeoffice?“ und „Schön, dass Du heute hier bist!“ auf. Seine Sorgen: Weniger Bindung an das RPA, Teamgedanke leidet, mehr Arbeit für Führungskräfte, Entgrenzung zwischen Beruf und Privatleben. Oder zugespitzt: „Der Mensch ist ein soziales Wesen – isolieren wir uns zusehends?“ Seinen Wunsch für die Zukunft drückte er sportlich aus:
LWL-RPA : Homeoffice > 3 : 2.

Claudia Nadenau, Stellvertretende Fachbereichsleitung des Fachbereichs Rechnungsprüfung der Stadt Aachen, widmete sich dem Thema „Karriere? Nein Danke!“ Sie wies zunächst darauf hin, dass Arbeit von nachfolgenden Generationen jeweils neu interpretiert werde. Heutzutage stehe das Streben nach einem authentischen Leben statt einer klassischen Karriere im Vordergrund. Der Fokus liege auf individuellen Bedürfnissen statt gesellschaftlicher Erwartungen. Es gebe die Notwendigkeit für neue Arbeitsmodelle und flexible Definitionen von Erfolg. Unternehmen und Gesellschaft müssten sich an die Werteverschiebung anpassen.

Arnold Volkwein, Stellvertretender Leiter des LVR-Fachbereichs Rechnungsprüfung, erläuterte zum Thema „Fachkräftemangel: So kann man gegensteuern“, dass wir in einer von Veränderung geprägten Arbeitswelt die Arbeitsbedingungen so gestalten müssen, dass sie die Talente von heute anziehen und binden. Nur durch einen Wandel in der Unternehmenskultur und flexible Arbeitsmodelle könnten wir uns dem Fachkräftemangel wirksam stellen. Er sah dringenden Handlungsbedarf für Führungskräfte in Themenbereichen wie wertschätzende Führungskultur, Feedback, Talent-Management, Partizipation, Information, Re-/Upskilling oder nachhaltigem Onboarding.

Richard Uhkötter, Leiter des Amtes für Rechnungsprüfung und Beratung des Kreises Warendorf, befasste sich mit dem Thema „Zukunftsfähig und spitze – dank New Work!“ Ziele seien die Steigerung der Attraktivität als Arbeitgeber, die Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit sowie die Steigerung der Produktivität und Innovationskraft. Mittel hierzu seien die Entgrenzung der Arbeit von Raum, Zeit und Ort. Positive Nebeneffekte seien die Optimierung des Flächenbedarfs, die Reduzierung des Energieverbrauchs sowie der Abbau strenger hierarchischer Strukturen. Auch das RPA müsse zukunftsfähig gemacht werden. Prüfung sei zwar immer auch eine Einzelleistung. Der fachliche Austausch untereinander bleibe aber sehr wichtig. Hinsichtlich der Kommunikation mit den Geprüften sei es erforderlich, eine Wohlfühlatmosphäre zu schaffen. Kleinere Kommunen müssten die interkommunale Zusammenarbeit verstärken, da hier die qualitative und quantitative Ausstattung fast nie ausreichend sei.

In der Abschlussrunde betonten die Teilnehmenden, dass die Führungskräfte bei der Ausgestaltung von Homeoffice mitgenommen werden müssten, da auf sie zusätzlicher Koordinationsaufwand zukomme. Es dürfe aber nicht zu einem Auseinanderdriften von Führungskräften und Beschäftigten kommen. New Work sei immer auch individuell zu gestalten. Die Arbeitsergebnisse müssten jedoch im Vordergrund stehen. Bedauert wurde, dass es kein Konzept zu New Work in der öffentlichen Verwaltung gebe. Jede Verwaltung bastle selbst vor sich hin. Die Möglichkeiten zur weiteren Digitalisierung seien noch nicht ausgeschöpft. Es reiche nicht, Technik bereitzustellen. Es müssten auch passgenaue Fortbildungen angeboten werden.

Antrittsbesuch von Herrn Helpenstell

Neustart: Robert Helpenstell zum Antrittsbesuch beim LWL-RPA

Die gute Zusammenarbeit wird fortgesetzt! Darüber waren sich der neue Leiter des LVR-Fachbereichs Rechnungsprüfung, Robert Helpenstell, und der Leiter des LWL-Rechnungsprüfungsamtes, Thomas Streffing, schnell einig. Helpenstell hatte es sich nicht nehmen lassen, kurz nach seinem Amtsantritt und noch vor Weihnachten nach Münster zu kommen, um das LWL-RPA näher kennenzulernen sowie um gemeinsame Perspektiven für die Fortentwicklung der Rechnungsprüfung zu besprechen.

Die gpaNRW zu Besuch beim LWL-RPA

Austausch zum Thema "KI und deren Einsatz in der Prüfung"

Gemeinsam auf der Suche nach Lösungen

Zu einem konstruktiven Austausch trafen sich zwei Kollegen der gpaNRW mit den Mitgliedern des "Innovation Lab" aus dem LWL-RPA. Alexander Ehrbar und Sven Alsdorf (beide gpaNRW) diskutierten zusammen mit Carolin von dem Berge, Dr. Nils Schuhmacher und Daniel Tombrock aus dem LWL-RPA über die Nutzungsmöglichkeiten KI-gesteuerter Sprachmodelle in der Rechnungsprüfung.
Neben der Präsentation dessen, was das LWL-RPA in diesem Bereich seit rund zwei Jahren bereits testet und erfolgreich bei Prüfungsmaßnahmen einsetzt, standen mögliche gemeinsame Projekte auf dem Programm.
Die Expertin und Experten vereinbarten einen regelmäßigen Austausch und planen, sich bei der Entwickklung von KI-Anwendungen für die Rechnungsprüfung gegenseitig zu unterstützen. Der Leiter des LWL-RPA, Thomas Streffing, begrüßte die gemeinsame Initiative ebenso wie der für Digitalisierung und KI zuständige Referatsleiter, Matthias Warnecke.

Dietmar Leicht in den Ruhestand verabschiedet

Eine Ära im RPA des Landschaftsverbands Rheinland geht zu Ende

Das Rechnungsprüfungsamt unseres Schwesterverbands LVR verabschiedet seinen langjährigen Leiter Dietmar Leicht in den verdienten Ruhestand.

Am 28.11.2024 verabschiedete sich Dietmar Leicht, Leiter des LVR-Fachbereichs Rechnungsprüfung, in den Ruhestand. Thomas Streffing, Leiter des LWL-Rechnungsprüfungsamtes, bedankte sich bei Dietmar Leicht anlässlich der Abschiedsfeier in der LVR-Kantine für die hervorragende Zusammenarbeit. Seit 2005 standen die beiden RPA-Leiter in ständigem Kontakt. Viele Vorhaben wurden gemeinsam auf den Weg gebracht. So ist es seit vielen Jahren guter Brauch, dass Mitarbeitende aus beiden Ämtern beim jeweils anderen RPA hospitieren. Die Abschiedsfeier bot zudem Gelegenheit, den Nachfolger von Herrn Leicht, Robert Helpenstell, kennenzulernen. So wurden erste Vereinbarungen zur zukünftigen Zusammenarbeit schon vor dem offiziellen Amtsantritt von Herrn Helpenstell am 01.12.2024 getroffen.

Erfolgreiche IDR-Prüfertage in Bad Lauterberg Matthias Warnecke neuer Vorstandsvorsitzender des IDR ab 1.1.2025

Großer Zulauf zur Vorstellung des KI-Einsatzes im LWL-RPA

Die jährlichen Prüfertage des deutschen Dachverbands „Institut der Rechnungsprüfer und Rechnungsprüferinnen in Deutschland e.V. (IDR)“ in Bad Lauterberg im Harz vom 18. bis zum 19. Juni waren auch in diesem Jahr ein voller Erfolg.
Rund 170 Anmeldungen waren eingegangen, darunter auch von drei Teilnehmern des LWL-RPA. Eines der zentralen Themen war diesmal der Umgang mit KI und deren künftigen Einsatzmöglichkeiten in der Rechnungsprüfung.

Dazu konnten Daniel Tombrock und Matthias Warnecke im größten der angebotenen Workshops rund 80 Kolleginnen und Kollegen aus ganz Deutschland begrüßen. Nach einer Einführung in die Entwicklungsgeschichte und die Techniken von generativer KI fokussierten die beiden Mitarbeiter des LWL-RPA dann auf ChatGPT. In spannenden Beispielen aus durchgeführten Prüfmaßnahmen zeigten sie dem Plenum, wie man sich diese Art der künstlichen Intelligenz zur Erstellung von Berichten oder Checklisten zunutze machen kann. Insbesondere einer der aktuellsten Entwicklungsschritte, die Analyse von Fotos in ChatGPT, faszinierte die Anwesenden. Hier konnte Daniel Tombrock auf eindrucksvolle Weise vorführen, wie ein im Rahmen einer Prüfung in einer Einrichtung gemachtes Foto binnen Sekunden von der KI analysiert wurde – inklusive der Erstellung eines Gefahrenberichts sowie der Aufführung der gesetzlichen Grundlagen für weitergehende Prüffragen. Die beiden Rechnungsprüfer des LWL trafen mit ihrem Workshop-Thema somit voll ins Schwarze und erhielten viel Applaus für die aufgezeigten Möglichkeiten, wie sich Verfahren der generativen KI heute bereits unterstützend und effizienzsteigernd in Prüfmaßnahmen einsetzen lassen.

Der Leiter des LWL-RPA, Thomas Streffing, hatte bereits am Vortag der Prüfertage in seiner Rolle als Verwaltungsratsvorsitzender einen personellen Wechsel an der Spitze des Berufsverbands angekündigt. Das IDR ist die Interessenvertretung aller professionellen Berufsgruppen, die sich mit öffentlicher Finanzkontrolle beschäftigen. Mit knapp 500 Mitgliedern aus über 13 Bundesländern und weiteren Institutionen sind bereits heute rund 4.000 Rechnungsprüferinnen und Rechnungsprüfer im IDR organisiert. Und an deren Spitze bahnt sich nun ein Wechsel an. Nach zehn Jahren als Vorstandsvorsitzender legt Hans-Dieter Wieden, Chef des Rechnungsprüfungsamtes der Stadt Frankfurt a. M., zum 31.12.2024 sein Amt nieder.

In der Mitgliederversammlung am zweiten Tag der Rechnungsprüfertage des IDR präsentierte Wieden nun den Delegierten seinen designierten Nachfolger: Matthias Warnecke, Referatsleiter des LWL-RPA, wird ab Januar 2025 als neuer Vorstandsvorsitzender des IDR seine Arbeit antreten.

Warnecke arbeitet bereits seit 2018 im IDR mit, unter anderem als stellvertretender Leiter des Bundes-Arbeitskreises „Digitalisierung und IT-Sicherheit“. Außerdem ist er als Dozent für den Dachverband tätig.

In seiner Begrüßungsrede an die Delegierten betonte Matthias Warnecke die Wichtigkeit der örtlichen Rechnungsprüfung und kündigte an, sich für eine stärkere Vernetzung mit den zuständigen Landesministerien einsetzen zu wollen. Zugleich warb er für Unterstützung durch die Mitglieder, insbesondere bei den künftigen Herausforderungen für die Rechnungsprüfung.

Somit bleibt auch in Zukunft die Rechnungsprüfung des LWL prominent im IDR vertreten.

LWL-RPA und Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung (HSPV) Gemeinsames Projekt mit der HSPV

HSPV-Studierende untersuchen Prozess der unvermuteten Prüfungen des LWL-RPA

Im Rahmen der Projektphase des Studiums an der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung (HSPV) haben sich neun Bachelor-Studierende aus unterschiedlichen Studiengängen der HSPV – angeleitet von Herrn Prof. Dr. Marius Hölscher (HSPV) und Rebecca Zahl (Prüferin im LWL-RPA) – mit den unvermuteten Prüfungen im LWL beschäftigt.

Die unvermuteten Prüfungen, deren Gegenstand die Zahlungsabwicklung und Finanzbuchhaltung der LWL-Sondervermögen ist, werden vom Referat für Finanzprüfungen jährlich und unangekündigt in allen Kliniken und Jugendhilfeeinrichtungen des LWL durchgeführt.

Beginnend mit einer Auftaktveranstaltung am 22.04.2024, in der das LWL-RPA und die unvermuteten Prüfungen vorgestellt wurden, haben sich die Studierenden über neun Wochen der Frage gewidmet, wie die unvermuteten Prüfungen verbessert werden können. Hierfür haben sie nicht nur Prüfakten gesichtet und ausgewertet, sondern insbesondere auch Interviews mit den Prüfenden, aber auch mit den geprüften Stellen geführt. Im Vordergrund der Untersuchungen stand dabei vor allem die Kommunikation zwischen den Prüfenden und Geprüften, aber auch die internen Abläufe im LWL-RPA. Des Weiteren beleuchteten die Studierenden die Digitalisierung in den geprüften Stellen.

Am Ende des Projektzeitraums hatten die Studierenden den Prozess der unvermuteten Prüfung aufgenommen und modelliert, um hiervon ausgehend Empfehlungen aussprechen zu können, wie der Prozess besser gestaltet werden könnte. Die Ergebnisse ihrer Untersuchung präsentierten die Studierenden am 14.06.2024 im Europazimmer des LWL.

Nicht nur die Prüfenden des LWL-RPA waren von den Ideen der Studierenden angetan, auch der Abteilungsvorstand zeigte sich begeistert. „Die Diskussion im RPA ist schon in vollem Gange“, kommentierte der Abteilungsleiter Herr Streffing die entstandene, produktive Diskussion über die Ergebnisse und sicherte zu, dass das Projektteam zum Ende des Jahres 2024 eine Rückmeldung darüber bekäme, welche ihrer Ideen auf welche Weise umgesetzt wurden. „Das ist nicht selbstverständlich!“ freute sich Herr Prof. Dr. Hölscher und lobte die Unterstützung seitens des LWL-RPA während des Projektes.

Mit Rückblick auf das äußerst erfolgreiche Projekt stellte Herr Streffing weitere gemeinsame Projekte von HSPV und LWL-RPA in Aussicht.

LWL-RPA Wintergespräch 2024

Kommunikation in der Rechnungsprüfung

Kommunikation in der Rechnungsprüfung

Vom 15. bis 16. Januar 2024 treffen sich neun Vertreterinnen und Vertreter der Rechnungsprüfung zum Wintergespräch im LWL-RPA in Münster.

"Kommunikation in der Rechnungsprüfung" - das diesjährige Motto des Wintergesprächs beleuchtete verschiedene Facetten der täglichen Interaktion in der Rechnungsprüfung. Thomas Streffing, der Leiter des LWL-Rechnungsprüfungsamtes, begrüßte dazu Kolleginnen und Kollegen aus unterschiedlichen Landesteilen Deutschlands. In je zehnminütigen Kurzreferaten stellten die Gäste ihre Thesen vor, die anschließend in angeregten Diskussionen besprochen wurden. Ergänzt wurde die Runde der Teilnehmenden durch Matthias Warnecke, Referatsleiter im LWL-RPA, sowie durch Julia Nega, Seniorprüferin im Bereich Finanzprüfungen des LWL-RPA.

Wie allgegenwärtig "Kommunikation" gerade für Prüferinnen und Prüfer ist, zeigten die unterschiedlichen Beispiele, die die Beteiligten anführten. Von der effektiven Kommunikation mit der Verwaltungsspitze und der Politik über wertschätzende Gesprächsformate mit den eigenen Teams bis hin zur Einbindung sozialer Medien und der Stärkung der Öffentlichkeitsarbeit im Rechnungsprüfungsamt reichten die Vorträge.

Hospitation

in der Woche vom 23.10. bis 27.10.2023 beim LWL im Bereich der Prüfung von Vergaben für Liefer- und Dienstleistungen

Hospitation in der Woche vom 23.10. bis 27.10.2023 beim LWL im Bereich der Prüfung von Vergaben für Liefer- und Dienstleistungen

Frau Monika Kirmes, Prüferin beim Landschaftsverband Rheinland (LVR) für Vergaben von Liefer- und Dienstleistungen war zum Austausch mit Kolleg:innen beim LWL-RPA.

Mit den Kollegen:innen Patrick Kötter und Christiane Sprickmann Kerkerinck fand ein interessanter, reger und konstruktiver Austausch statt. Es wurden die Unterschiede und Gemeinsamkeiten besprochen, wie Vergaben im Bereich der Liefer- und Dienstleistungen beim LWL und LVR geprüft werden (laufend und retrograd). Zudem wurden in der Woche die Bereiche des Wissensmanagements, der Digitalisierung des Vergabewesens, der nachhaltigen Beschaffung und der Zusammenarbeit zwischen dem Zentraleinkauf und den jeweiligen Rechnungsprüfungsämtern thematisiert. Auch bezüglich der Prüfung von Miet- und Pachtverträgen sowie zum Grundstücksan- und –verkauf, ein weiteres Aufgabengebiet der Kolleg:innen von LVR und LWL, fand ein guter Informationsaustausch statt. Nicht zuletzt hatte Frau Kirmes die Möglichkeit, an Arbeitskreisen, Workshops und Jour Fixe Terminen innerhalb des LWL-RPA teilzunehmen und somit einen Einblick in den Arbeitsalltag der LWL-Prüfer:innen zu bekommen. Alle Beteiligten waren sich einig, dass der Austausch zukünftig intensiviert wird.

Vortrag beim IDR

Textgenerierende KI in der kommunalen Rechnungsprüfung

Textgenerierende KI in der kommunalen Rechnungsprüfung

Über Einsatz, Nutzen, Chancen und Risiken textgenerierender KI in der kommunalen Rechnungsprüfung referierte Daniel Tombrock, Prüfer im LWL-RPA, beim Treffen der IDR-Landesgruppe NRW am 20.09.2023 in Dortmund. Trotz des auf den ersten Blick sperrigen Titels gelang es ihm, das Publikum mit auf eine Reise in die faszinierende Welt der Künstlichen Intelligenz zu nehmen und hierbei auch praktische Anwendungsbeispiele für die kommunale Rechnungsprüfung aufzuzeigen. Der Vortrag basierte auf monatelanger Vorarbeit im Innovation Lab des LWL-RPA. Hierbei zeigte sich, dass die Entwicklungen im Bereich KI mit rasender Geschwindigkeit vorangetrieben werden und eine tägliche Beobachtung unerlässlich ist.

IDR-Prüferkongress 2023: LWL-RPA engagiert sich beim Programm

LWL-RPA aktiv im Einsatz

Am 13. und 14. Juni 2023 fand in Bad Lauterberg im Harz der IDR-Prüferkongress statt. Das LWL-RPA war jedoch nicht nur „irgendwie dabei“, sondern maßgeblich in die Programmgestaltung involviert.

So schilderte Thomas Streffing, Leiter des LWL-RPA, die Ergebnisse einer externen Organisationsuntersuchung in seinem Amt.

Patrick Kötter, Prüfer im LWL-RPA, stellte zusammen mit Ina Eichhoff und Nina Kramer den Entwurf der neuen IDR-Prüfungshilfe zur Nachhaltigkeit vor.

Über innovative Methoden aus dem Bereich Data Science und deren Nutzen für die örtliche Rechnungsprüfung referierte Rebecca Zahl, Prüferin im LWL-RPA. Hieran schlossen sich nahtlos die praktischen Umsetzungshinweise von Matthias Warnecke, Referatsleiter im LWL-RPA, an.

Und schließlich gestaltete Patrick Kötter noch einen Workshop zum Thema „Vergabe in der Krise“.

Das Feedback auf die Vorträge zeigte, dass sich die Mühe bei der Erstellung gelohnt hatte. Und die Referierenden bekamen durch die Nachfragen und die Diskussion mit dem Auditorium ihrerseits wertvolle Anregungen.

Das LWL-RPA freut sich somit bereits auf den IDR-Prüferkongress 2024.

Rechnungsprüfungsämter der Höheren Kommunal- verbände: Tagung in Münster

Rechnungsprüfungsämter der Höheren Kommunalverbände: Tagung in Münster

Zur jährlichen Arbeitstagung trafen sich die Rechnungsprüfungsämter des Land­schaftsverbandes Rheinland, des Kommunalen Sozialverbands Sachsen, des Bezirks Oberbayern, des Landeswohlfahrtsverbands Hessen und des Bezirksverbands Pfalz auf Einladung des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe vom 09.05. - 11.05.2023 in Münster.

Der kollegiale Austausch umfasste Themen wie Betätigungsprüfungen/Buch- und Be­triebsprüfungen, das Hinweisgeberschutzgesetz sowie die Compliance-Organisation, Continuous Auditing in der Rechnungsprüfung, die Umsetzung des Online-Zugangs­gesetzes oder DSGVO-Löschkonzepte.

Diskutiert wurde darüber hinaus über die Dokumentation im Vergabeverfahren, über die Anfertigung von Prüfungsberichten, die Prüfung der Personalverwaltung sowie über Geldanlagen bei Stiftungen und im kommunalen Bereich.

Das LWL-Rechnungsprüfungsamt stellte zudem die Ergebnisse einer im vorigen Jahr durchgeführten Organisationsuntersuchung dar.

Der intensive Austausch wurde abgerundet durch einen Besuch des LWL-Museums für Kunst und Kultur sowie mit einer Besichtigung des Friedenssaals der Stadt Münster, in dem vor 375 Jahren der Westfälische Frieden geschlossen wurde.

LWL-RPA Erfolgreicher Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis

IAW-Studierende im Austausch mit Prüferinnen und Prüfern des LWL-RPA

Das Institut für Arbeitswissenschaft (IAW) der Ruhr-Universität Bochum analysierte im Rahmen einer Praxiswoche des Moduls „Organisationaler Wandel / Change Management“ vier Tage lang das LWL-RPA.

Zusammen mit 13 Studierenden des Masterstudiengangs „Organizational Management“ kamen Prof. Dr. Markus Hertwig und sein wissenschaftlicher Mitarbeiter Dr. Patrick Witzak zu den Prüferinnen und Prüfern des LWL-RPA, um Fragestellungen rund um zielgruppengerechte Berichtsdarstellungen sowie die künftigen Anforderungen an Mitarbeiterbindung und –gewinnung zu untersuchen.

Nach einem Auftaktgespräch mit dem Referatsleiter Matthias Warnecke stürzten sich die nebenberuflich Studierenden direkt in die Arbeit. In zwei Gruppen führten sie Interviews zu den gestellten Aufgabenfeldern mit einigen Beschäftigten des LWL-RPA. Anschließend ging es in den kommenden zwei Tagen um die Analyse der Befragungen. Außerdem wurden wissenschaftliche Arbeiten herangezogen und ausgewertet. Unter Hochdruck und mit viel Engagement und Leidenschaft erstellten die Studentinnen und Studenten daraufhin zwei Abschlusspräsentationen, die am vierten Tag im Ausschusszimmer des LWL vorgestellt wurden.

Thomas Streffing und Matthias Warnecke zeigten sich sehr angetan von den dort präsentierten Ergebnissen. „Wir haben durch Ihre Vorschläge sehr gute und innovative Anregungen für unsere Arbeit erhalten“, lobte der Abteilungsleiter des LWL-RPA die studentische Forschergruppe. Auch Matthias Warnecke, selbst nebenberuflich am IAW als Lehrbeauftragter tätig, war sichtlich zufrieden mit der Leistung: „Mit so interessanten und spannenden Lösungsansätzen hatte ich gar nicht gerechnet!“

So viel positive Resonanz auf ihre Arbeit freute dann nicht nur die Studierenden, sondern auch Prof. Hertwig, der gerne auf das Angebot einging, solch eine Praxiswoche bei Gelegenheit wieder zusammen mit den Prüferinnen und Prüfern des LWL-RPA durchzuführen.

Für das LWL-RPA hat sich zum wiederholten Male gezeigt, dass der Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis sehr wichtig ist. Insgesamt war das eine gelungene und lehrreiche Praxiswoche – sowohl für die Studierenden des IAW als auch für das Team des LWL-RPA.

LWL-RPA Wintergespräch 2023

Qualitätsmanagement in der kommunalen Rechnungsprüfung

LWL-Wintergespräch 2023 - Qualitätsmanagement in der kommunalen Rechnungsprüfung

Das Qualitätsmanagement umfasst sämtliche Maßnahmen zur Sicherung und Steigerung der Qualität. Qualität ist die Gesamtheit aller Eigenschaften und Merkmale eines Produktes oder einer Dienstleistung bezüglich seiner Eignung, festgelegte und vorausgesetzte Erfordernisse zu erfüllen. Doch was ist Gegenstand des Qualitätsmanagements in der kommunalen Rechnungsprüfung? Was sind die Maßstäbe für Qualität? Wie kann man Qualität konkret messen? Und mit welchen Maßnahmen kann man Qualität verbessern?

Zur intensiven Erörterung dieser Fragen trafen sich Expert:innen auf Einladung des LWL-Rechnungsprüfungsamtes am 16./17.01.2023 in Münster. Thomas Streffing, Leiter des LWL-Rechnungsprüfungsamtes, begrüßte die Teilnehmenden mit dem Hinweis, dass Qualitätsmanagement ein nie endender Prozess sei. Das LWL-RPA habe in der Vergangenheit viele Ressourcen in den Aufbau eines Qualitätsmanagement-Handbuchs investiert. Trotzdem gebe es aber noch sehr viel zu tun. Insofern freue er sich auf eine Standortbestimmung, für die das Wintergespräch den nötigen Raum und Rahmen biete.

Zunächst gab Dr. Peter Glinder einen aktuellen Überblick zum kommunalen Chancen- und Risikomanagement. Dr. Peter Glinder ist stellvertretender Leiter des Rechnungsprüfungsamts der Landeshauptstadt Stuttgart sowie zusätzlich Leiter der dortigen Zentralen Antikorruptionsstelle. Außerdem ist er Leiter des Bundesarbeitskreises Compliance des IDR. Der promovierte Ökonom und Diplom-Verwaltungswirt (FH) sieht immer noch erhebliche Mängel im Risikomanagement der kommunalen Kernverwaltungen, während öffentliche Unternehmen dort wegen gesetzlicher Vorgaben und der damit verbundenen Haftungsrisiken für das Management in der Regel viel besser aufgestellt seien. Er kam zur Schlussfolgerung: „Ohne konkrete gesetzliche Regelungen zum Risikomanagement für Kommunalverwaltungen verbunden mit entsprechenden Haftungsrisiken für kommunale Entscheidungsträger dürfte sich an dieser Zustandsbeschreibung nicht viel ändern.“

Kerstin Nöh, Prüferin im LWL-Rechnungsprüfungsamt, schilderte den Teilnehmenden, wie sie im LWL-RPA mit Kolleg:innen IKS-Prüfungen konzipiert und sodann in die Praxis umgesetzt hat. Kerstin Nöh ist Diplom-Verwaltungswirtin (FH) und verfügt über IHK-Zertifizierungen sowohl als Prozessmanagerin wie als Beauftragte für das Qualitätsmanagement. Sie verdeutlichte, dass das LWL-RPA ein System entwickelt habe, um die Wirksamkeit von IKS-Elementen in Arbeitsprozessen zu messen. Ihr wesentliches Fazit lautete: „Unsere IKS-Matrix ist universal auf jeden Prozess der Verwaltung anwendbar.“

Wie das Qualitätsmanagement in der Rechnungsprüfung mit dem neuen QM-Handbuch des IDR aufgebaut und optimiert werden kann, zeigte Gerd Eisenhuth auf. Der Volljurist ist seit 2008 Leiter des Rechnungsprüfungsamtes der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Seit 2020 ist er Sprecher des IDR-Bundesarbeitskreises Qualitätsmanagement. Um Prüfungsleistungen der öffentlich-rechtlichen Prüfungseinrichtungen auf entsprechendem Niveau anbieten und in Konkurrenz zu anderen (privatrechtlichen) Prüfungseinrichtungen bestehen zu können, hält er die Einrichtung und Fortentwicklung eines skalierbaren Qualitätsmanagementsystems mit gemeinsamen Basis-Standards für unverzichtbar.

Am Ende des ersten Gesprächstags verdeutlichte Alexander Ehrbar den Beitrag der überörtlichen Prüfung durch die GPA NRW zum Qualitätsmanagement in der kommunalen Rechnungsprüfung. Alexander Ehrbar ist Teamleiter IT-Prüfung und IT-Beratung bei der GPA NRW. Er unterstützt das IDR in den IT-Arbeitskreisen auf Bundes- und NRW-Ebene. Dabei behält er auch ganz besonders die Bedarfe der örtlichen Rechnungsprüfung in NRW im Blick und setzt sich für eine angemessene Ressourcenausstattung ein. Seine Feststellung sieht jedoch (vorerst?) düster aus: „Die kommunale Rechnungsprüfung leidet erheblich unter dem Mangel an Ressourcen zur Aufgabenerfüllung. Ihre Handlungsfähigkeit ist gefährdet.“

Zu Beginn des zweiten Gesprächstags schilderte Matthias Warnecke Ergebnisse, Umsetzungsmaßnahmen und Herausforderungen, die sich aus einer Organisationsuntersuchung im LWL-Rechnungsprüfungsamt im Jahr 2022 ergeben haben. Matthias Warnecke ist seit Mitte 2018 Referatsleiter für Fach- und IT-Prüfungen im LWL-Rechnungsprüfungsamt. Er ist Master of Organizational Management, stellvertretender Leiter des IDR-Arbeitskreises Digitalisierung und IT-Sicherheit sowie als Dozent für IT-Fortbildungen des IDR aktiv. Als fachlicher Projektleiter hat er die Organisationsuntersuchung maßgeblich mitbegleitet und ist nun federführend mit der Umsetzung der Ergebnisse befasst, die sich aus 11 Handlungsempfehlungen ergeben.

„Das RPA der Stadt Leipzig – fit für die Zukunft!?“ Mit dieser Frage weckte Susann Bellmann das Interesse der Teilnehmenden an der Entwicklung eines Großstadt-RPA. Susann Bellmann ist Volljuristin und leitet seit Mai 2020 das Rechnungsprüfungsamt der Stadt Leipzig. Außerdem ist sie seit Dezember 2022 Mitglied des IDR-Vorstandes. Frau Bellmann hält es für erforderlich, dass sich die kommunale Rechnungsprüfung als Führungsunterstützung versteht und zukunftsorientiert an der Schaffung von Mehrwerten ausgerichtet ist. Hierzu gehörten beispielsweise die Prüfung der Organisation und Wirtschaftlichkeit der Verwaltung, der Betätigung der Stadt Leipzig an Unternehmen sowie die Prüfung der kommunalen Unternehmen, aber auch die begleitende Prüfung bzw. Beratung. Dies setze voraus, sich der internen Prozesse des Rechnungsprüfungsamtes klar zu werden und diese bis hin zum Qualitätsmanagement anzupassen.

Dietmar Leicht, Volljurist und seit 2001 Leiter des LVR-Fachbereichs Rechnungsprüfung, konfrontierte den Teilnehmerkreis sodann mit der Warnung: „Trotz Digitalisierung – ohne qualifiziertes Personal kann es keine wirksame Rechnungsprüfung geben!“ Herr Leicht stellte die These auf, dass es die Trennung zwischen IT-Prüfung und Fachprüfung nicht mehr gebe. Es gehe darum, das Ganze zu sehen. Am Ende seines Vortrags formulierte er als Postulat: „Die Rechnungsprüfung spricht IT!!!“

Schließlich widmete sich Matthias Schürmeier der Frage, ob Prozessmanagement und Standards Voraussetzung effizienter Prüfungsarbeit seien. Matthias Schürmeier ist Diplomverwaltungswirt (FH) und leitet seit September 2015 das Rechnungsprüfungsamt der Stadt Mannheim. Er machte deutlich, dass das Setzen von einheitlichen Prüfungsstandards („Leitplanken“) eine der wesentlichen Grundlagen für Effektivität und Effizienz in der Prüfungsarbeit sind. Grundlegender Baustein – insbesondere auch als Grundlage für die digitale Transformation - sei dabei die Beschreibung und Visualisierung zumindest der wesentlichen Kern- und Stützprozesse der Prüfung im Rechnungsprüfungsamt.

In der Abschlussrunde hoben die Beteiligten des Wintergesprächs des LWL-Rechnungsprüfungsamtes besonders hervor, dass der Austausch die Herausforderungen an ein effektives und effizientes Qualitätsmanagement deutlich gemacht habe. Gleichzeitig gebe es aber auch keinen Grund und keine Rechtfertigung, verzagt zu sein und „stehen zu bleiben“. Die Anwesenden machten deutlich, das Qualitätsmanagement in der Rechnungsprüfung aktiv mitgestalten zu wollen. Die Standortbestimmung während des Wintergespräch sei ein gutes „Update“ gewesen. In jedem Fall gelte: ANFANGEN!

Process Mining Abschluss des Kooperationsprojektes zwischen LVR, LWL und Fraunhofer-Institut

Conformance Checking liefert tiefergehende Prozessanalyse

Nach knapp anderthalb Jahren Laufzeit ist das gemeinsame Projekt vom LVR-Fachbereich Rechnungsprüfung, dem LWL-Rechnungsprüfungsamt und dem Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik (FIT) zum Thema Process Mining erfolgreich abgeschlossen worden. In dem Projekt, welches im Rahmen einer studentischen Masterarbeit realisiert wurde, wurden Prozessdaten von mehr als 56.000 Anträgen auf Eingliederungshilfe maschinell ausgewertet. Die von den beiden Landschaftsverbänden zur Verfügung gestellten Datensätze umfassten dabei insgesamt mehr als 1,7 Millionen Prozessschritte aus einer Zeitspanne von bis zu fünf Jahren.

Ziel des Projekts zum Thema Process Mining war es, quantitative und datenbasierte Einblicke in einen häufig vorkommenden Geschäftsprozess innerhalb der beiden Landschaftsverbände zu gewinnen. Dazu wurden Metainformationen zu den relevanten Prozessschritten wie Aktionsart und –zeitpunkt aus den zugrundliegenden Informationssystemen ANLEI und Doxis (elektronische Einzelfallakte) extrahiert und aufbereitet: Was wurde wann in jedem einzelnen Geschäftsvorfall gemacht? „Anhand dieser Daten ist es möglich, quantitative Aussagen über die in der Realität ablaufenden Prozessabläufe und deren Laufzeiten zu treffen. Somit ist es möglich, zielgerichtet eventuelle Schwachstellen im Prozess zu erkennen und bei Bedarf zu optimieren.“, erklärt Dietmar Leicht, Leiter des LVR-Fachbereichs Rechnungsprüfung.

Fokus des Projekts war das sogenannte Conformance Checking. Hierzu wurde von den Prozessverantwortlichen zunächst ein Soll-Prozess definiert, welcher abbildet, wie der Prozess erwartungsgemäß stattfinden sollte. Im nächsten Schritt wurden dann die Prozess-Echtdaten aus dem zur Verfügung stehenden Datensatz (Ist-Prozess) mit dem Soll-Prozessmodell maschinell abgeglichen. Thomas Streffing, Leiter des LWL-Rechnungsprüfungsamtes: „Durch den Abgleich erkennen wir auf einen Blick, mit welcher Häufigkeit die einzelnen Prozessschritte erwartungsgemäß (grün), verspätet (gelb) oder gar nicht (rot) durchgeführt wurden. Hohe Prozentzahlen im gelben oder roten Bereich lassen auf eventuelle Unzulänglichkeiten im Prozessablauf schließen und sollten näher betrachtet werden.“

Neben dem Conformance Checking lieferte die Prozessanalyse Aussagen über die durchschnittliche Zeitspanne zwischen den einzelnen Prozessschritten. Arbeitsabläufe, welche besonders viel Zeit in Anspruch nehmen und unter Umständen ein Nadelöhr im Prozess darstellen, konnten somit leicht identifiziert werden. Des Weiteren konnten die Ergebnisse des Process Minings zum Zwecke einer Wirkungsanalyse herangezogen werden. Anpassungen im Prozessablauf, welche in der Vergangenheit durchgeführt wurden, konnten durch eine getrennte Analyse des Prozesses jeweils vor und nach der Anpassung auf ihre Wirksamkeit hin untersucht werden. Auf Seiten des LWL wurde auf diese Weise beispielsweise positiv festgestellt, dass die Einführung des neuen Bedarfsermittlungsinstruments BEI_NRW zu einer Optimierung des Antragsprozesses beigetragen hat.

Die in der Masterarbeit dargestellten Ergebnisse werden im Folgenden durch die beiden Landschaftsverbände genauer geprüft. Ziel ist es, anhand der Auswertungen den betrachteten Prozess weiter zu optimieren und Abweichungen zum Soll zu minimieren. Zukünftig sollen die gemachten Erfahrungen genutzt werden, um auch andere Geschäftsprozesse innerhalb der Landschaftsverbände genauer zu betrachten. Die Methode Process Mining ist dafür bereichsunabhängig anwendbar, sofern Prozessdaten in digitaler Form sowie in ausreichender Menge und Qualität zur Verfügung stehen.

Kontakt:

Dietmar Leicht 0221 809-3801

Thomas Streffing 0251 591-4489

LWL-RPA Wintergespräch 2022

Digitalisierung in der Rechnungsprüfung

LWL-Wintergespräch 2022 – Digitalisierung in der Rechnungsprüfung

Die Digitalisierung schreitet mit enormer Geschwindigkeit voran. Dies gilt gerade auch in Zeiten der Corona-Pandemie. Aber wo steht die kommunale Rechnungsprüfung? In der Warteschlange? Auf dem Abstellgleis? Hat sie konkrete digitale Perspektiven?
Zur intensiven Erörterung dieser Fragen trafen sich Experten auf Einladung des LWL-Rechnungsprüfungsamtes am 17./18.01.2022 in Münster.
Zunächst schilderte Tim Fritsch, wo die kommunale Rechnungsprüfung im Bereich der Digitalisierung aktuell steht. Tim Fritsch ist seit 2015 IT-Revisor im Revisionsamt der Stadt Frankfurt/Main. Er ist zertifizierter Rechnungsprüfer des IDR sowie CISA. Seit 2020 leitet er den IDR-Arbeitskreis Digitalisierung und IT-Sicherheit. Herr Fritsch wies in seinem Eingangsstatement darauf hin, dass auch digitaler Unsinn letztlich Unsinn bleibe. Seine Feststellung: „Stetig wachsende Datenmengen erfordern zunehmend IT-gestützte Tools und Methoden bei Analyse und Prüfung und bedingen wachsende Vernetzung und Weiterbildung in hochkompetenten Teams.“
Anschließend wies Matthias Warnecke auf erhebliche Defizite im Bereich der IT-Fortbildung für Rechnungsprüfer:innen hin. Matthias Warnecke ist seit Mitte 2018 Referatsleiter für Fach- und IT-Prüfungen im LWL-Rechnungsprüfungsamt. Er ist Master of Organizational Management, stellvertretender Leiter des IDR-Arbeitskreises Digitalisierung und IT-Sicherheit sowie als Dozent für IT-Fortbildungen des IDR aktiv. Herr Warnecke verdeutlichte, dass er hier eine wichtige Aufgabe für das IDR sehe. Deshalb werde eine neue Fortbildungsreihe weiterentwickelt, in der Basiswissen im Bereich IT für Führungskräfte und Mitarbeitende vermittelt werden solle. Außerdem müssten Checklisten für einfache IT-Prüfungsmaßnahmen bereitgestellt werden, damit IT-Prüfungen bis zu einem gewissen Grad auch von Fachprüfenden durchgeführt werden könnten.
Dr. Philip Roedig beschäftigte sich mit der Frage, inwieweit Datenschutz als Vorwand benutzt werden kann, um Massendatenanalysen durch die Rechnungsprüfung zu verhindern. Philip Roedig ist promovierter Physiker, CISA und seit 2018 als Datenanalyst und Prüfer im LWL-Rechnungsprüfungsamt tätig. Herr Dr. Roedig zeigte zunächst die bei einer Massendatenanalyse beteiligten Akteure auf (Fachprüfer:innen; Datenanalyst; geprüfte Stelle = Data Owner; IT-Dienstleister). Er verdeutlichte, dass bei der Verarbeitung von mitarbeiterbezogenen Daten keine Zustimmung des Personalrats erforderlich sei. Ein direkter Zugriff auf die Datenbank könne nicht zu unbeabsichtigten Datenmanipulationen führen, wenn die Integrität durch technisch-organisatorische Maßnahmen sichergestellt werde. Durch entsprechende Absicherungsmaßnahmen könne ebenso gewährleistet werden, dass durch den Datenzugriff keine sensiblen Daten freigegeben werden, die nicht für die Prüfung benötigt werden. Schließlich könne durch das Datenbankmanagementsystem sichergestellt werden, dass größere Datenbankabfragen keine Gefahr für die Performance des Produktivsystems darstellen. Außerdem wies er darauf hin, dass bei Massendatenanalysen in besonderem Maße das Verhältnismäßigkeitsprinzip zu beachten sei, der Datenzugriff also zur Durchführung einer zulässigen Prüfung geeignet, erforderlich und angemessen sein müsse.
Der Teilnehmerkreis beschäftigte sich anschließend mit der Thematik der Programmprüfung. Intensiv diskutiert wurde insbesondere die Abgrenzung zwischen der Zulassungsprüfung durch die Gemeindeprüfungsanstalt NRW und der Anwendungsprüfung durch die kommunalen Rechnungsprüfungsämter. Da Herr Ehrbar, Teamleiter IT-Prüfung und IT-Beratung der GPA NRW, zu diesem Tagesordnungspunkt bereits auf der letzten Tagung der IDR-Landesgruppe NRW umfassend informiert hatte und das IDR auch in einem entsprechenden Arbeitskreis der GPA NRW eingebunden ist, fühlten sich die Anwesenden gut informiert.
„Und wer hilft den kleinen Rechnungsprüfungsämtern?“ Mit dieser Frage beschäftigte sich Thomas Streffing in seinem Impulsreferat zu Beginn des zweiten Gesprächstags. Thomas Streffing ist Volljurist und leitet das LWL-Rechnungsprüfungsamt seit 2005. Als Vorsitzender des IDR-Verwaltungsrats legt er Wert darauf, dass das IDR auch kleinere Rechnungsprüfungsämter bei der Prüfung der IT und der Prüfung mit IT unterstützt. Herr Streffing wies zunächst auf das vom IDR beauftragte und von Rödl & Partner 2018 erstattete „Gutachten zur Optimierung der Prüfung der Informationstechnologie der örtlichen Rechnungsprüfung“ hin. Er stellte dar, welche Entwicklungen (Lichtblicke) es seitdem gegeben habe. So habe das IDR sowohl auf Bundesebene wie auf NRW-Ebene IT-Arbeitskreise eingerichtet. Diese hätten z. B. IDR-Prüfungsleitlinien und –hilfen erarbeitet. Der nächste IDR-Rechnungsprüfertag in Bad Lauterberg sehe einen Vortrag und einen Workshop zum Thema „Massendatenanalysen in Theorie und Praxis“ vor. Dirk Emmerich wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass der Fachbereich Rechnungsprüfung der Stadt Aachen aufgrund einer öffentlich-rechtlichen Vereinbarung bereits eine Anwendungsprüfung für zahlreiche Kommunen durchführe und insoweit andere Rechnungsprüfungsämter unterstütze.
Dietmar Leicht, Volljurist und seit 2001 Leiter des LVR-Fachbereichs Rechnungsprüfung, konfrontierte den Teilnehmerkreis sodann mit der Warnung: „Wer stehen bleibt, wird abgehängt!“ Herr Leicht wies darauf hin, dass sich auch die kommunale Rechnungsprüfung aus ihrer digitalen Komfortzone herausbewegen müsse und Videokonferenzen insoweit nicht ausreichten, um sich als digital zu bezeichnen. Er wies auf Entwicklungstendenzen im Bereich der künstlichen Intelligenz, auf den Einsatz von Prüf-Bots, die Notwendigkeit der Einführung eines Continuous Auditing, die Möglichkeiten der Blockchain-Technologie und auf Aspekte der Nachhaltigkeit hin. Diesen Anforderungen müsse sich auch die kommunale Rechnungsprüfung stellen.
„Digitalisierung ist gut. Gesunder Menschenverstand ist besser.“ Diese Einschätzung vertrat Dirk Emmerich, Diplom-Kaufmann und seit 2011 Leiter des Fachbereichs Rechnungsprüfung der Stadt Aachen. Die IT kenne nur zwei Zustände: On/Off. Die Praxis der Rechnungsprüfung sei aber grau, nicht schwarz-weiß. Denn die IT finde (noch) ihre Grenzen, wenn es beispielsweise um Erfahrungswissen, Lernfähigkeit, Auslegungsfragen oder Ermessensentscheidungen gehe. Dies zeige sich etwa bei der Umsetzung einer mehrjährigen risikoorientierten Prüfplanung oder bei der Einschätzung besonders korruptionsgefährdeter Bereiche der Verwaltung inklusive der Beurteilung der Wirksamkeit von Präventionsmaßnahmen.
Uwe Lezius, Rechtsanwalt, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer mit mehr als 20 Jahren Erfahrung in der Wirtschaftsprüfung, widmete sich der Digitalisierung aus dem Blickwinkel der Wirtschaftsprüfung. „Digitales Arbeiten in der Wirtschaftsprüfung – Fluch und/oder Segen?“ Mit dieser Einstiegsfrage und zahlreichen pointierten Thesen regte Herr Lezius die Teilnehmenden zu einer intensiven Diskussion an. Beispiel: „Das Sammeln von Daten hat mit Information so viel zu tun, wie ein Topf Farbe mit Malerei.“ Oder: „Der Computer denkt nicht – das kann (sollte/muss!!!) der Mensch tun, der vor ihm sitzt.“ Schließlich: „Digitales Arbeiten fordert vor allem eines: Ausbildung, Ausbildung und noch mal Ausbildung!“
In der Abschlussrunde hoben die Beteiligten des Wintergesprächs des LWL-Rechnungsprüfungsamtes besonders hervor, dass der Austausch die Herausforderungen der Digitalisierung deutlich gemacht habe. Gleichzeitig gebe es aber auch keinen Grund, verzagt zu sein und „stehen zu bleiben“. Die Anwesenden machten deutlich, den digitalen Wandel in der Rechnungsprüfung aktiv mitgestalten zu wollen. Die Standortbestimmung während des Wintergespräch sei ein gutes „Update“ gewesen.

Treffen der Rechnungsprüfungsamtsleiter von LWL und LVR Persönlicher Austausch – mit Abstand am besten

Persönlicher Austausch – mit Abstand am besten

Zu einem persönlichen Austausch in Fragen der Rechnungsprüfung trafen sich Dietmar Leicht (LVR) und Thomas Streffing (LWL) im LWL-Rechnungsprüfungsamt in Münster. Wichtigstes Thema der RPA-Leiter war der weitere Ausbau der Digitalisierung in den beiden örtlichen Rechnungsprüfungen. Die aktuelle Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut wurde ebenso besprochen wie die Möglichkeiten des Continuous Auditing.

Beide RPA-Leiter stimmten darin überein, die vor der Corona-Krise durchgeführten wechselseitigen Hospitationen wiederaufzunehmen, sobald dies vertretbar erscheint. Auch die Zusammenarbeit der jeweiligen Prüfteams soll weiter forciert werden. Hierzu gehört z. B. ein gemeinsames Vorgehen bei Testatsprüfungen, wo abgestimmte Checklisten und Testatsformulare entwickelt werden könnten.

Am Ende der Besprechung waren beide RPA-Leiter einer Meinung: Ein persönlicher Austausch ist – mit Abstand – am besten.

Beim Praxistag der IDR-Landesgruppe NRW in Gütersloh hielt Julia Nega, Prüferin im LWL-Rechnungsprüfungs- amt, einen Vortrag. Das Rechnungsprüfungs- amt von morgen

Beim Praxistag der IDR-Landesgruppe NRW in Gütersloh hielt Julia Nega, Prüferin im LWL-Rechnungsprüfungsamt, einen Vortrag zum Thema „Das Rechnungsprüfungsamt von mor­gen“. Vor 80 Teilnehmenden aus ganz Nord­rhein-Westfalen erläuterte sie ihre Thesen aus ihrer Masterarbeit im Studiengang Master of Public Admi­nistration an der Universität Kas­sel. Ihre Ausführungen wurden vom Publikum mit großem Interesse aufgenom­men und an­schließend intensiv diskutiert. Ihre Präsenta­tion ermöglichte den Teilnehmenden eine Standortbe­stimmung des eigenen Rechnungs­prüfungsamtes. Hier­bei zeigte sich, dass alle Anwesenden darin überein­stimmten, dass dem Megathema Digitalisierung auch in der kom­munalen Rechnungsprüfung mit sehr viel En­ga­gement begegnet werden muss. Einigkeit bestand unter anderem darin, dass das Anfor­derungsprofil klassischer Rechnungsprü­fer:innen um vertiefte digitale Kompeten­zen erweitert werden muss.

Vergabeprüfung jetzt mit Zertifikat

Herr Patrick Kötter, LL.M. wurde an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin als "Zertifizierter Vergabemanager" ausgezeichnet.

Münster (lwl).

Das Vergaberecht ist anspruchsvoll und dynamisch, trotz oder in manchen Fällen sogar gerade wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie. Viele Änderungen stehen bevor, das neue Wettbewerbsregister geht in die Umsetzung, die HOAI musste aufgrund einer EuGH-Entscheidung angepasst werden und weitere vergaberechtliche Vorstöße auf EU-Ebene sind zu erwarten.

Insbesondere das Thema Nachhaltigkeit in Bezug auf soziale, umweltbezogene und innovative Aspekte erlangt einen immer größeren Stellenwert bei Vergabeverfahren. Zudem steigen die Anforderungen an das Zuwendungsrecht stetig an.

Im Rahmen der sechs aufeinander aufbauenden Module des zertifizierten Vergabemanagers erhielt Herr Kötter ein umfassendes fachliches und praxistaugliches Wissen für die Vergabe und Prüfung von Bauleistungen und Liefer- und Dienstleistungen. Damit können die zukünftigen Herausforderungen im Bereich der öffentlichen Auftragsvergabe noch besser gemeistert werden.

Die Rechtsreferendarin mit zwei ihrer Mentoren aus dem Bereich der Sozialhilfe-Prüfung. Wertvolle Erfahrungen...

Wertvolle Erfahrungen...

Sechs Wochen als Rechtspraktikantin im LWL-RPA

Die letzten sechs Wochen verbrachte ich als Rechtspraktikantin im LWL-Rechnungsprüfungsamt, um Erfahrungen im Rahmen eines Verwaltungspraktikums sammeln zu können. Durch die besondere Stellung der Rechnungsprüfung innerhalb des LWL konnte ich mir durch das nähere Kennenlernen des Rechnungsprüfungsamts auch gleichzeitig ein besseres Bild von der Organisation des LWL im Gesamten machen. Ich lernte dabei sowohl den LWL als Kommunalverband mit seinen Abteilungen und Aufgabenverteilungen zu verstehen als auch die Funktionen und Abläufe der Rechnungsprüfung im Allgemeinen.

 

Um anfangs erstmal ein Grundverständnis für den Begriff und das Verfahren der Rechnungsprüfung zu erlangen, half mir das Skript zur Einführung in die örtliche Rechnungsprüfung und das nachfolgende Gespräch mit Herrn Streffing, dem Leiter des LWL-Rechnungsprüfungsamts. Außerdem stellten mir die drei Referatsleiter in persönlichen Gesprächen ihre Referate Finanzprüfungen, Fachprüfungen und Querschnittsprüfungen ausführlich vor und beantworteten alle meine verbliebenen Fragen.

 

Meine erste Aufgabe bestand darin, einen Vermerk zur Betätigungsprüfung durch das LWL-Rechnungsprüfungsamt zu schreiben und die rechtlichen Rahmenbedingungen sowie mögliche Prüfungsgegenstände zu recherchieren. Hintergrund war eine Gesetzesänderung, die die Betätigungsprüfung neuerdings als fakultative Aufgabe der örtlichen Rechnungsprüfung regelt, sodass sie der Rechnungsprüfungsbehörde nicht eigens übertragen werden muss. Es gefiel mir sehr an dieser Aufgabe zu arbeiten, da sie meine juristischen Fachkenntnisse herausforderte und ich gleichzeitig für mich unerforschte Rechtsgebiete kennenlernte. Antworten und Anregungen bekam ich von Herrn Glanemann und Herrn Streffing.

 

In den letzten drei Wochen beschäftigte ich mich hauptsächlich ebenfalls mit einer bisher noch nicht praktizierten Prüfungsart, der Formularprüfung. Zunächst beurteilte ich eine vom Institut der Rechnungsprüfer entworfene Arbeitshilfe zu den grundsätzlichen Gegenständen einer Formularprüfung. Dann hatte ich Gelegenheit diese auf ein neues Antragsformular anzuwenden, das im Bereich der Sozialhilfe verwendet wird. Was mich an dieser Aufgabe begeisterte, war die Praxisnähe. Im letzten Arbeitsschritt konnte ich mich an den Prüfkonzeptionen der Sozialhilfeprüfer und an den Einzelfallakten der entsprechenden Leistung orientieren und so eine Vorstellung davon entwickeln, wie die Planung einer Prüfung ablaufen könnte. Dabei wurde ich von Herrn Schmidt und Herrn Lambrecht unterstützt.

 

Außerdem beschäftigte ich mich mit verschiedenen kleineren Fragestellungen, zu denen ich juristische Stellungnahmen anfertigte, wie z.B. zur Ablieferung von Pflichtexemplaren an diverse Bibliotheken oder zur Funktionsnachfolge beim Wechsel der funktionalen Zuständigkeit im Bereich der Eingliederungshilfe.

 

Während meiner Zeit im Rechnungsprüfungsamt hatte ich Gelegenheit an Referatsbesprechungen und an einem Abschlussgespräch teilzunehmen. Es gefiel mir sehr, auch ein paar Einblicke in das praktische Arbeitsleben im Rechnungsprüfungsamt erhalten zu können. Dieses musste sich auch der aktuellen Situation anpassen, weshalb Home-Office und Videokonferenzen momentan naturgemäß dazugehören. Umso mehr begeisterte mich, wie freundlich und offen ich von den Kollegen willkommen geheißen wurde, die mich für meine sechs Wochen Praktikumszeit in ihrer Mitte aufnahmen und denen ich jederzeit alle Fragen stellen konnte.

 

Das Praktikum im LWL-Rechnungsprüfungsamt hat mir einen guten Überblick über die Organisation des LWL verschafft und hat es mir erlaubt, einen ersten Eindruck von der Arbeit in der Verwaltung zu bekommen. Ich konnte mich sowohl juristischen Problemstellungen annehmen als auch den Arbeitsalltag der Prüfer und Prüferinnen kennenlernen.

 

Ich bedanke mich für die Möglichkeit, mein Verwaltungspraktikum beim LWL-Rechnungsprüfungsamt zu absolvieren. Das Praktikum hat mir viel Spaß gemacht, die Kollegen haben mich herzlich empfangen und ich konnte viele wertvolle Erfahrungen sammeln.

 

Cathalena Kleinert